Einführung

Weizenkrise in Deutschland und ihr mittendrin, nicht nur dabei

Die Weizenkrise ist das Thema des Rekordsommers im Jahr 2025. Aufgrund der klimatischen Veränderungen in den letzten Jahren, die sich durch besonders trockene und heiße Frühsommer auszeichnen, geht die empfindliche Weizenernte immer weiter zurück. Im Jahr 2024 musste Deutschland erstmals seit statistischer Erfassung der Ein- und Ausfuhren Weizen im großen Stil aus dem Ausland importieren, um den Bedarf der verarbeitenden Betriebe zu decken. Auch in den Nachbarländern gerät die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln unter Druck: Preise für Rohstoffe und Backwaren schnellen in die Höhe. Neben den Medien sind vor allem die deutsche Politiklandschaft und Vertreter*innen der landwirtschaftlichen Verbände alarmiert. Die EU hat die Situation 2022 noch verschärft, als sie die Verwendung von nitrathaltigen Düngemitteln limitierte, um der starken Boden- und Gewässerbelastung in den Mitgliedsstaaten entgegenzuwirken. Aus diesen Gründen sieht sich die BundesministX für Ernährung und Landwirtschaft von der Fortschrittspartei gezwungen, eine nationale Agrarstrategie zur Subventionierung ertragssteigernder Methoden im Weizenanbau zu erarbeiten. Ein erster Entwurf soll auf der jährlichen Sauener Klausurtagung des Landwirtschaftsausschusses des Bundestages diskutiert werden

Ein Lösungsansatz scheint der neue Wunderdünger GrowPro extra zu sein: Das Produkt des innovativen Chemiekonzerns GrowPro aus den USA ist zwar ein Nitratdünger, besitzt aber einen speziellen Katalysator, durch den der Weizen das Nitrat effektiver in wachstumsfördernden Stickstoff umwandeln kann. So wird weniger schädliches Nitrat für den gleichen Wachstumseffekt benötigt.
Aber es gibt auch aktuelle Alternativen zu den Nitratdüngern: Das deutsche Familienunternehmen Briesenhof hat den “Lebenddünger” Wurzelwerk auf den Markt gebracht. Spezielle Bakterien binden Stickstoff aus der Luft direkt an der Wurzel und verhindern dabei eine Nitratbelastung des Bodens. Dieser Mechanismus ist inspiriert von Erbsen- und Bohnengewächsen, die eine Symbiose mit diesen Bakterien evolutionär entwickelt haben.
Für die kreativen Köpfe von TechTopia liegt die Lösung zur Ertragssteigerung im Weizenanbau gänzlich außerhalb neuer Düngeverfahren. Das Startup befasst sich mit Verbesserungen bei Lagerung, Transport und Anbauverfahren durch KI und Robotik.

An der Sauener Klausurtagung des Landwirtschaftsausschusses nehmen die drei führenden Parteien des Landes teil: die Fortschrittspartei, die Konservative und die MINTGrüne. Dabei gehen Wahlkampf und thematische Positionierung Hand in Hand: In drei Monaten wird der Bundestag neu gewählt.
Öffentlichen Druck vor und während der Tagung üben Stakeholder*innen wie der Deutsche Bauernverband, der Verband der Kleinbauern, der BUND und der Vegetarier- und Veganerverband BeVeVe aus. Der Deutsche Ethikrat hingegen ruft dazu auf, die aktuelle Krise zum dringenden Anlass zu nehmen, sich allumfassender mit dem Thema Ernährung sowie dem Menschen und seiner Beziehung zur Umwelt zu befassen.

Alle Akteur*innen haben eins gemein: Sie müssen sich in der medialen Öffentlichkeit behaupten, in der seriöse Medien wie der SPOGEL, die Boulevardzeitung BOLD und das Bloggerteam Ökolicious mit journalistischen Mitteln und darüber hinaus mit harten Bandagen um Aufmerksamkeit ringen – und diese ist ein knappes Gut, welches über das Geschick der Akteur*innen entscheiden kann.

Spielregeln

Die vollständige Spielanleitung kann mit einem Klick auf das Cover heruntergeladen werden.

Spielanleitung

Die Akteure

Akteursübersicht

GrowPro

Das innovative Biochemieunternehmen aus den USA gilt als Hoffnungsträger*in in der deutschen Weizenkrise. Grund dafür ist ihr Herzstück, das Produkt GrowPro Extra. Dabei handelt es sich um einen Nitratdünger mit speziellem Katalysator – Nitrizin. Nachdem der Dünger vor drei Jahren die USA revolutionierte und die Produkteinführung in Deutschland im letzten Jahr durch die Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen erwirkt werden konnte, muss sich das Unternehmen nun auf dem deutschen Markt positionieren. Dafür hat der Großkonzern seine leitenden Köpfe, den CEO Plant, die Corporate Communications-Verantwortliche Mc Hoover und die leitende Chemikerin Smith nach Deutschland geschickt.
Ihr Kund*innenversprechen: Durch die Verwendung von GrowPro Extra kommt es zu einer enormen Steigerung des Weizenertrags, wodurch Deutschland wieder zur Exportnation wird. Die Ertragssteigerung kann in ihren Augen nur durch einen höchstmöglichen Anteil an GrowPro Extra in der Agrarstrategie erzielt werden. Dafür setzt sich das Unternehmen mit allen Mitteln ein. Für einen Großkonzern wie GrowPro bedeutet ein erfolgreicher Markteinstieg in Deutschland auch ein Sprungbrett in die europäische Landwirtschaftsbranche.

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CEO James C. P. Plant
Du hast das Ruder nach der deutschen Markteinführung übernommen. Als aufstrebender Youngster stehst du allerdings noch unter Beobachtung. Aufgewachsen in der ländlichen Gegend New Yorks und durch dein Business Administration Master-Studium in Harvard ist es dir bisher gelungen, das nötige Herzblut für die Landwirtschaftsbranche mit Kompetenz und Vermittler*innengeschick zu verbinden. Der Ausbau von GrowPro im deutschen Markt ist dein erstes Großprojekt mit alleiniger Verantwortung. Bei erfolgreicher Umsetzung erhältst du eine Bonuszahlung. Für deine Karriere steht viel auf dem Spiel, GrowPro Extra kann Sprungbrett oder Sargnagel für dich sein.

Corporate Communications Verantwortliche*r
Kommunikationschefin; du warst bisher hauptsächlich in der politischen und wirtschaftlichen B2B-Kommunikation aktiv. Du bist kompetent und 100% loyal. Durch deinen deutschen Mann, der eine führende Position in der Autobranche ausübt, und nicht zuletzt durch das Ferienhaus in Bad Saarow, bist du in Deutschland bereits gut vernetzt.

Leitende*r Chemiker*in
Du stehst kurz vor dem Ruhezustand und willst dein Lebenswerk durchbringen, um danach die schon lange geplante Weltumseglung mit deinem Partner in Angriff zu nehmen. Die Bonuszahlungen bei einer erfolgreichen Europakampagne würden das möglich machen. Trotz deines fortgeschrittenen Alters und den ersten gesundheitlichen Problemen hast du dennoch Biss und willst GrowPro Extra nach oben bringen.

Briesenhof

Briesenhof ist ein traditionsreiches, deutsches Familienunternehmen mit über 50-jähriger Bestandsgeschichte. Es steht für alternative, ökologische Düngemittel ein. Der Lebenddünger “Wurzelwerk” von Briesenhof ist Produkt einer langen Testphase und verspricht durch die Bakterien, die Stickstoff an den Wurzeln binden, eine bodenschonende Düngung. Das Unternehmen zeichnet sich durch die auch in Führungskreisen gelebte “flache Hierarchie” und das interkollegiale Du aus. Entscheidungen werden in einem internen Forum zur Diskussion gestellt und gelten als akzeptiert, solange niemand ein Veto einlegt. Prinzipiell darf jede*r Außenkommunikation übernehmen. Ziel ist es in erster Linie, für das Unternehmen einen möglichst hohen Subventionsanteil für ihren Lebenddünger “Wurzelwerk” zu erreichen.

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CEO Hubert*a von und zu Wilhelmsburg
Überzeugte*r Landwirt*in und Besitzer*in eines Mischbetriebs (u.a. Weizenanbau) und Viehzuchtbetriebes (Milch, Fleisch). Du bist routiniert, gut vernetzt unter den Landwirt*innen, trotz des CEO-Statuses lebst du die flache Hierarchie.

Marketingchef*in
Du bist frisch von deinem Master in London zurück nach Deutschland gekommen und hast vor einigen Monaten bei Briesenhof angefangen. Die lockere Unternehmensphilosophie deine*r*s CEO spricht dich zwar an, manchmal würdest du aber gerne klarere Ansagen hören und auch nach außen deutlicher kommunizieren.

Biolog*in
Du bist Ende 50 und hast die Anfänge des chemielastigen Umschwungs in der Agrarwirtschaft live mitbekommen. Über die Jahre wurden die Böden und die Natur immer mehr ausgebeutet und vergiftet, du möchtest mit deinem Fachwissen praktisch dagegen vorgehen. Dein Spezialgebiet sind Wurzelkulturen der gemäßigten Zone und Taiga.

TechTopia

Der grundlegende Ansatz des Start-ups ist, dass die Logistik der Landwirtschaft in Deutschland neu durchdacht werden muss. Verbesserungen von Lagerung, Transport und Anbauverfahren mittels KI und Robotern sollen die Probleme der Landwirtschaft lösen. Zudem arbeitet TechTopia an der chemischen Herstellung von Fleisch und anderen Nahrungsmitteln, um so weniger Anbauflächen zu benötigen. Das Start-up hat das Potential, die Landwirtschaft und somit unsere globale Versorgung zu revolutionieren. Durch sie könnte es möglich werden, zehn Milliarden Menschen in ein paar Jahren ernähren zu können. Damit dieser Siegeszug eintritt, muss aber noch einiges getan werden. Die Zukunft wird zeigen: Ist TechTopia ein aufgehender Stern am Wirtschaftshimmel, oder doch nur heiße Luft?

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NN, Founder*in
Du hast an der Harvard Business School Wirtschaft und Robotik studiert. Du bist ein*e Überflieger*in und hast bereits mit 25 deine erste Professur in London begonnen. Du bist eine Koryphäe auf dem Gebiet der AI und Robotik, kannst aber nicht so gut mit echten Menschen umgehen.

NN, Founder*in
Du bist der*die bio-technologische*r Expert*in bei TechTopia und spezialisiert auf das Gebiet Fleisch aus der Petrischale. Du wirst die Welt verändern, da bist du dir sicher. Da du dich in letzter Zeit etwas zu wenig wertgeschätzt gefühlt hast, spielst du allerdings mit dem Gedanken, bei Zeiten zu einem anderen Unternehmen zu wechseln.

NN, Founder*in
Du musstest dich trotz deines Namens beweisen, um es irgendwann zu einem erfolgreichen Unternehmen wie TechTopia zu bringen. Du möchtest TechTopia ganz groß raus bringen und würdest außerdem gerne den alleinigen Chef*in-Posten übernehmen. Bist du die technisch versierteste Person im Founding-Team? Eher nicht. Hast du extremen Biss und Charisma? Auf jeden Fall.

Fortschrittspartei

Die Fortschrittspartei möchte einen liberalen, entbürokratisierten Markt. Ohne Regulation steuern Märkte auf effiziente Gleichgewichte zu, von denen alle Bürger*innen profitieren können. Eine Agrarstrategie für Deutschland muss sich in den internationalen Lebensmittelmarkt einordnen, den Produzent*innen Freiheiten erlauben und mit effizienten Investitionen den größtmöglichen Ertrag abwerfen. Die anfallenden Kosten der Agrarstrategie sollten also möglichst gering sein. Überschuss kann exportiert werden. Freie Felder können als Bauland oder für andere Nutzpflanzen verwendet werden. Eine Ertragsmaximierung bei geringsten Kosten ist die beste Strategie für Deutschland. Man muss ja nicht immer alles ausgeben.

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NN, Parteivorsitzende*r
Du hast einen gutbürgerlichen Bildungshintergrund mit einem Hang zum Luxus. Durch deine eloquente und positive Art hast du viele Wähler*innen gewonnen, die sich einfach wohlfühlen wollen. Inhaltlich vertrittst du keine allzu starken Positionen, möchtest deine Stakeholder*innen aber gerne in Richtung Markteinführung von GrowPro bei Laune halten. Sollte sich allerdings ergeben, dass sich eine Positionierung gegen GrowPro günstig auswirkt, wärst du auch hier dabei. Opportunismus ist für dich kein Fremdwort.

NN, Ausschussmitglied
Mitte 30, International Business-Abschluss und BMW - das bist du. Mit deiner Überzeugungskraft und Charisma hast du es weit geschafft, obwohl das Thema Landwirtschaft eigentlich nicht so deins ist. Dennoch ist es ein großes Trittbrett für deine politische Karriere, das du gerne wahrnimmst. Als wirtschaftsliberale Person hast du erstmal keine allzu starke Meinung zu GrowPro, die kontemporären Demographie-Trends in Richtung Grün geben dir aber zu denken und du willst diese Wähler*innen abholen.

BundesministX für Ernährung und Landwirtschaft (Mitglied der Fortschrittspartei)

Die MinistX ist verantwortlich für einen Vorschlag, der die sich zuspitzenden Agrarprobleme in Deutschland zu lösen vermag. Als Mitglied der Fortschrittspartei liegt es ihr am Herzen, den Ertrag bei gleichzeitig geringen Kosten zu maximieren. Um eine Mehrheit hinter sich zu haben, ist es für sie sinnvoll, thematische Koalitionen mit anderen Parteien einzugehen.

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Obwohl du dich gerne mit der schillernden Wirtschaftswelt assoziierst, fühlst du dich aufgrund deiner Wurzeln mit der Landwirtschaft verbunden. Deine Eltern haben selbst mal Land für den Anbau von Getreide verpachtet. Als MinistX für Ernährung und Landwirtschaft möchtest du vor allem mitreden, aber nicht unbedingt Entscheidungen treffen. Wenn es trotzdem sein muss, gehst du in Richtung GrowPro, denn das könnte sich für die Wirtschaft positiv auswirken. Nachhaltigkeit steht ganz oben auf deiner Agenda, zumindest pro-forma. Du hast mit einem der Gründer von TechTopia gemeinsam Politikwissenschaft an der Freien Universität in Berlin studiert und abgeschlossen. Du hältst Geschlechterrollen für antiquiert und möchtest gender-neutral angesprochen werden, daher das X.

Die MINT-Grünen

Sie stehen für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Und so steht für sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit im Zentrum ihrer Politik. Aktuell steht die Frage sozialer Gerechtigkeit sowohl in Bezug auf die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, als auch in Hinsicht bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln über vielem. Ziel ist die Erarbeitung eines Konzepts, bei dem die Preise für Weizen möglichst gering sind. Sie setzten sich für Arbeitnehmer*innenrechte, menschenfreundliche Arbeitsverhältnisse und Produktionsverhältnisse ein. Gleichzeitig versuchen sie, den Einfluss von GrowPro möglichst gering zu halten, da der Konzern durch den Dünger langfristig aus der deutschen Ernährungslandschaft nicht mehr wegzudenken ist.

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NN, Parteivorsitzende*r
Dein*e Onkel*Tante ist Ausschussmitglied und vertritt sehr ähnliche Ansichten wie du. Doch die grüne Partei hat sich in den letzten Jahren (teilweise) von einer vom Aktivismus geprägten Partei hin zu einer Partei nahe des Establishments entwickelt. Du bildest genau diese Entwicklung ab und priorisierst bei Zeiten ökonomische Aspekte über die ökologischen. Obwohl du deinen Müll akribisch trennst, fliegst du auch gerne mal auf die Malediven, um dort zu entspannen.

NN, Ausschussmitglied
Dein Vater war selbst Landwirt aus der Sauener Region und achtete sehr auf ökologisch verträgliche Ackerbebauung. Vor einigen Jahren musste er wegen steigender Betriebskosten und Konkurrenz dicht machen. Mithilfe deines jetzigen politischen Einflusses möchtest du dich für Öko-Bauer*innen einsetzen und aktiv gegen chemische Düngemittel wie GrowPro Extra vorgehen. MINT-Grün for Life!

NN, Basismitglied
Du bist erst seit 2 Jahren in der Partei und möchtest aktiv die Welt retten. Du bist sehr kapitalismuskritisch und extrem anti-GrowPro eingestellt. Wenn GrowPro Extra in Deutschland zum Einsatz kommt, bedeutet das für dich den Tod vieler Tierarten, versauerte Böden und verseuchtes Gemüse. Die Parteimitgliedschaft bei der grünen Partei ist für dich eine ideologische Kampfansage. Der Parteivorsitz weiß noch nicht, dass du ihre*seine Maledivenreisen auf dem nächsten Parteitag diskutieren möchtest. Dein Privatleben versuchst du möglichst von der Öffentlichkeit fern zu halten, besonders den Fakt, dass du mit dem Vorsitzendem des Verganerverbands liiert bist.

Die Konservativen

Den Klimawandel halten Sie immer noch für anfechtbar und die neuen Nitratrichtlinien der EU der wirtschaftlich und ökologisch falsche Ansatz. Deutschland darf auch mit europäischen Partner*innen nicht seine Selbstständigkeit verlieren – vor allem was die heimische Wirtschaft angeht. Bei der Wahl am Ende des Spiels wollen Sie unbedingt aus der Rolle der Oppositionspartei herauskommen. Eine der größten Parteispenden des letzten Jahres wurde von GrowPro CEO James Plant getätigt.

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NN, Parteivorsitzende*r
Du kommst aus einer Hoteliersfamilie im Südwesten Berlins und hast noch nie einen Acker betreten. Dass die Einführung von GrowPro Erträge steigert und somit gut für die Wirtschaft ist, führt dich mit deinem BWL-Hintergrund zu einer eindeutigen Befürwortung des Markteintritts von GrowPro. “Was die Hippies von den MINTGrünen wollen, ist hauptsächlich Aufmerksamkeit, die haben doch von richtiger Politik und Wirtschaft keine Ahnung.”

NN, Ausschussvorsitzende*r
Du bist ganz alte Schule, mit süddeutschem Migrationshintergrund und basierst deine Entscheidungen schlicht auf der Gewinnabsehbarkeit. Bei GrowPro ist der Fall daher klar: es müssen möglichst viele Subventionsgelder an den Chemiekonzern fließen! Als Ausschussvorsitzende*r verlangt dein öffentliches Auftreten allerdings etwas mehr Neutralität.

NN, Basismitglied
Was auf den ersten Blick gut für die Wirtschaft ist, ist gut. Als Kind aus bestem Hause der Region Sauen-Fürstenwalde klingt die Förderung von konventionellen Landwirtschaftsmaßnahmen für dich erst einmal sinnvoll. Trotzdem hat die Ära Merkel auch bei dir ihre Spuren hinterlassen: Wie es den Kleinbauer*innen mit GrowPro ergehen wird, möchtest du auch nochmal genauer eruieren.

Deutscher Bauernverband

Für den Deutschen Bauernverband ist es am wichtigsten, dass der Ertrag möglichst hoch ist und Deutschland keinen Weizen aus dem Ausland importieren muss. Sie fordern, dass die Politik bei einer Entscheidung für Ökodünger für die entstehenden Mehrkosten der konventionellen Betriebe aufkommt. Die Freiheit der Bauern bezüglich der Produkte, die sie anbauen, soll bewahrt werden. Ertragsmaximierung durch konventionelle Anbaumethoden werden vom Bauernverband fossiert. Lokale Kleinbetriebe, die sich für Ökodünger aussprechen, sollen abgeholt und vom Gegenteil überzeugt werden. Der Verband hat in der Vergangenheit erfolgreich mehrere Tier- und Umweltschutzbestimmungen verhindert.

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NN, Vorstandsvorsitzende*r
Die deutsche Agrarbranche gehört anständig gefördert, denn wir ernähren Deutschland! Dass Politik und Wirtschaft diesen Sektor manchmal nicht ernst genug nehmen, macht dich rasend. Dich interessieren die möglichen Nachteile von GrowPro nicht, denn das Produkt verspricht Ertragssteigerung und klingt innovativ. Her damit!

NN, Pressesprecher*in
Du hast einen sehr geringfügigen Moral-Radar und stellst dich hinter alles, was man dir aufträgt. Seit ein paar Jahren arbeitest du nun für den Bauernverband und fühlst dich in dieser pseudo-bodenständigen Organisation ganz wohl. Jeden Freitag gibt es Sekt nach der Arbeit und noch dazu wurde dir vor Kurzem ein höherer Posten in Aussicht gestellt.

NN, Referent*in
Als das Angebot vom Bauernverband kam, hast du ohne groß nachzudenken die Seiten gewechselt – vorher hattest du noch bei deiner Familie auf ihrem Bauernhof gearbeitet. Du denkst, dass sich der Bauernverband auch für die kleineren Akteur*innen dieser Branche einsetzten wird.

Verband der Kleinbauern

Im Bewusstsein des Kleinbauernverbandes ist die Weizenkrise zum Großteil durch Überdüngung entstanden. In der Weizenkrise sieht der Kleinbauernverband vor allem eine Existenzbedrohung für ihre Familienunternehmen. Daher unterstützen viele Bauer*innen den geforderten Wandel in der Landwirtschaft. Zahlreiche Umfragen unter Verbraucher*innen zeigen, dass die Deutschen eine grünere Landwirtschaft wollen – und bereit wären, mehr für Fleisch oder Gemüse zu zahlen.
Die Subventionierung von nachhaltigen Düngemitteln ermöglicht den Kleinbauer*innen, ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber den Großbauern zu erhalten. Inwiefern die Umfragewerte eine tatsächliche Realität abbilden und die Deutschen tatsächlich bereit für Preissteigerungen sind, ist jedoch fraglich.

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NN, Vorstandsvorsitzende*r
Der Bauernverband ist eine große Wirtschaftsinstanz, die keine Ahnung hat, wie es den kleineren Höfen auf dem Land wirklich geht – das ist deine Überzeugung. Die kleineren Bauer*innen werden nicht von GrowPro profitieren, sondern eher pleite gehen. Noch dazu kennst du noch die Tage des halbwegs chemiefreien Ackerbaus und setzt dich für eine umweltverträglichere Zukunft ein.

NN, Lokale*r Landwirt*in aus Sauen & Referent*in, gleichzeitig Mitglied der IG BAU (Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt) und im Rahmen dessen, Büroleiter des Bezirksbüros Brandenburg der IG BAU
Du kennst die Region Sauen besser als deine eigene Westentasche und steckst viel Herzblut in die Arbeit. Durch dein lokal-politisches Engagement, die Kampfreden für faire Arbeit und höhere Löhne im Landwirtschaftsbereich und nicht zuletzt durch die ein oder andere von dir organisierte Erlebnisradtour durch Brandenburg, bist du eine feste Größe in der Region. Die Sauener und Brandenburger Bauern vertrauen dir und sind froh, in dir einen so kompetenten und feurigen Vertreter ihrer Belange gefunden zu haben.

BUND

Der BUND als größter Umweltverband Deutschlands setzt sich u.a. für ökologische Landwirtschaft, gesunde Lebensmittel und Klimaschutz ein. Im Rahmen ihrer Arbeitsgruppe "Landwirtschaft" plädiert der BUND dafür, dass absolut gar keine Nitratdünger mehr eingesetzt werden bzw. eine gute Bauernpraxis ohne Überdüngung gelebt wird. Es reicht mit toten Fischen, belasteten Gewässern und gefährlichem Trinkwasser für Säuglinge! Dem synthetischen und noch nicht lange auf dem Markt verankerten GrowPro Dünger steht der BUND sehr kritisch gegenüber. Besonders der Katalysator Nitrizin, der potenziellen Bodenschaden mit sich bringt und die natürliche Mikroorganismuslandschaft gefährdet, ist dem BUND ein Dorn im Auge. Sie wollen Naturschutzzonen maximieren. Für den BUND gliedert sich die Weizenkrise in den Nachhaltigkeitsdiskurs, getreu des drei Säulen-Modells “Soziales – Ökologie – Wirtschaft”, kommt eine Lösung nur in Frage, wenn sie alle Ebenen bedient.

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NN, Vorstandsvorsitzende*r
Anfang 50, Magister in Geisteswissenschaften, Öko der ersten Stunde – das bist du! Die Natur und Umwelt liegt dir am Herzen wie sonst nichts. GrowPro ist das Schlimmste, was der Lebensmittelwirtschaft seit Langem passieren konnte und muss gestoppt werden. Du bist immer noch Aktivist*in at heart und wirst auch mal lauter, wenn du dich ungehört fühlst.

NN, Pressesprecher*in
Als Partner*in de*r*s Vorstandsvorsitzenden teilst du die gleichen Ansichten wie er*sie. Zusammen seid ihr schon in den 60ern gegen Atomkraft auf die Straße gegangen, heute tragt ihr zuhause ausschließlich nachhaltigere Birkenstock-Alternativen. Da du im Gegensatz zu deiner besseren Hälfte auch bei stressigen Diskussionen mit Wirtschaftsbossen einen kühlen Kopf bewahrst, bist du Pressesprecher*in.

Veganer*innen- & Vegetarier*innenverband BeVeVe

BeVeVe verfolgt das Ziel, die Diskussion so zu verschieben, dass die Weizen- bzw. Ernährungskrise dadurch entsteht, weil besonders viele Flächen für den Anbau von Futtermitteln genutzt werden. Sie versuchen, in der Agrarstrategie zwei verpflichtende vegane Ernährungstage unterzubringen. Der Verband hat mit internen Konflikten zu kämpfen, denn es tun sich Hardliner*innen mit Tierethiker*innen und Kleinbauer*innen zusammen. Es bleibt die Frage: Welche Kommunikationsstrategie von Protest bis Lobby wird gewählt? Hinzu kommt, dass der*die Verbandsvorsitzende mit einem Mitglied der MINT-Grünen liiert ist.

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NN, Vorstandsvorsitzende*r
An der FU hast du das MINT-Grüne Basismitglied im Rahmen der Arbeitsgruppe “Kein Atomstrom für Berlin” kennengelernt und dich direkt verliebt. Seitdem seid ihr zwar in unterschiedliche Richtungen gegangen, verfolgt aber dennoch ein gemeinsames Ziel: den Planeten retten. Ihr seid beide vegan und vorlaut, das perfekte Couple aus Prenzlauer Berg.

NN, Mitglied
Als du 2005 vom Vegan-Trend erfahren hast, bekamst du endlich eine Lebensaufgabe. Fast jedes Wochenende sammelst du Lebensmittel vom Kaiser’s in Schöneberg ein und rettest gelegentlich Gänse und Schweine aus Mastzuchtanlagen. Trotz mehrerer Anzeigen bleibst du dabei und das leidenschaftlich. Gott sei Dank gibt es mittlerweile eine politische Interessengruppe, mit der du im größeren Rahmen etwas bewegen kannst.

Deutscher Ethikrat (optional)

Der Ethikrat hat in letzter Zeit durch Zurückhaltung geglänzt. Am Thema Landwirtschaft scheint er eigentlich nicht besonders interessiert, kommt aber langsam in Zugzwang und muss sich zum Thema äußern. Der Ethikrat flüchtet sich gerne in die Sphären größerer philosophischer Fragen, anstatt praktische konkrete Fragen zu beantworten. Inhaltlich unterstützt er einige der Punkte der Veganer*innen, wenngleich nicht so radikal wie diese.

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NN, Mitglied Professor*in Moraltheologie und Sozialethik
Landwirtschaft, geht es banaler? Du bist nicht gerade begeistert vom Thema Weizenkrise, da du dich für fachlich überqualifiziert hältst und es nicht direkt mit deinem Idol Kant zu tun hat. Da der Diskurs aber im Moment so viel Anklang findet, bequemst auch du dich zu Konferenzen, Seminaren und Anhörungen, um deine Expertise darzubieten. Als Ethikrat hältst du dich für eine*r der Wenigen, die die Welt wirklich verstehen.

NN, Mitglied Sozialökonom*in
Auch du könntest dich stundenlang über den kategorischen Imperativ unterhalten, verstehst aber auch die Notwendigkeit, in bestimmten Situationen handfester zu werden. Wenn du den Prof mal wieder einfangen musst, weil er zu weit abdriftet, fühlst du dich gut. Nicht bei allen Themen seid ihr euch einig, denn das wäre zu einfach.

Korn Kommunikations

Die Strategieagentur für politische Kommunikation strebt danach, die größte Agentur ihrer Branche zu werden. Die Agentur steht für parteiunabhängige Beratung in komplexen politischen Entscheidungsprozessen und Regulierungsfragen. Sie ist spezialisiert im Landwirtschaftsbereich und hat sich besonders durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem BMEL und durch effektive Krisenkommunikation einen Namen gemacht. Getreu dem Motto "Die Äre Ihres Erfolgs” richtet sich die Agentur vor allem an Stakeholder*innen aus der Agrarwirtschaft.

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NN, Founder*in
Du hast dir deinen Lebenstraum mit der Gründung dieser Agentur verwirklicht. Nach einem International Business-Studium und mehreren Praktika bei etablierten Agenturen war es nun mit Anfang 30 an der Zeit, selbst zu gründen. Du hältst dich für eine der wenigen Personen, die alles im Blick haben und über alles Auskunft geben können und sollten. Konkrete Handlungsmaßnahmen bleiben aber stets außen vor.

NN, Kommunikationschef*in
Selbst zu gründen hast du irgendwie nie so recht geschafft, daher möchtest du jetzt so richtig bei dieser Agentur durchstarten. Du hast Träume von der kommunikativen Weltherrschaft und siehst dich in deinem Job auf dem besten Weg dorthin. Dass deine Visionen manchmal mit dem*der Founder*in kollidieren, musst du noch umgehen lernen.

NN, Analyst*in
Was diese Agentur hier genau macht, ist dir eigentlich egal. Als Analyst*in verdienst du dein Geld mit Zahlen und damit kennst dich extrem gut aus. Die Persönlichkeiten hier im Unternehmen gehen dir manchmal ziemlich auf den Geist und du überlegst, dein Fachwissen an die Konkurrenz zu verkaufen. Aber nur, wenn sich das auch auszahlt.

Spreu & Weizen – Public Affairs und politische Beratung

Die Zweisamkeit im Namen zieht sich bei Spreu & Weizen durch das Agenturprofil. Sie fördern den Dialog zwischen Politik und Praxis. Dabei verbinden sie lösungsorientierte und vertrauensvolle Strategieberatung mit innovativen Ansätzen einer zeitgemäßen brand experience. Spreu und Weizen identifizieren und entwickeln effektive Politik-Management-Strategien für Unternehmen und übernehmen die Gestaltung der politischen Außenbeziehungen. Ihren Erfolg verdanken Sie nicht zuletzt einem tiefgründigen Monitoring des politischen und gesellschaftlichen Umfelds und die jahrelange Arbeit im Politiksektor. Getreu dem Motto „Wir manövrieren sie sicher durch die politische Landschaft“ unterstützen Spreu & Weizen eine transparente Kommunikation von Unternehmen mit politischen Stakeholdern. Sie entwickeln Kommunikationsstrategien, leisten eine sichere Public Affairs Beratung und übernehmen die Organisation von externen Unternehmensbeziehungen zu Politik, Verbänden und Institutionen auch in Krisenzeiten.

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NN, Founder*in
Im Branchen-Jargon wirst du liebevoll das strategische Master Mind genannt. Während andere Kinder sich die Knie auf dem Bolzplatz blutig geschlagen haben, hast du bereits Sokrates gewälzt, Schach gespielt und keine Tagesschau ausgelassen. Herausforderungen sind dein Ansporn. Neben deinem klassischen Wirtschaftsstudium hast du die Semesterferien für Praktika im Bundestag, im Auswärtigen Amt und der Unternehmensberatung, genutzt. In dieser Zeit hast du gemerkt, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen von den Menschen hinter der Bühne getroffen werden. Gleichzeitig hast du deine Leidenschaft fürs Networking entdeckt und es vergeht kaum ein Tag, an dem du kein Business-Lunch hast. Du willst der Drahtzieher sein, den strategischen Überblick behalten und Schach spielen mit den Spielfiguren der Politik.

NN, Managing Director
Als Diplom-Politologe*in mit über achtjähriger Erfahrung in der Kommunikationsbranche war es dir ein leichtes bei Spreu & Weizen in nur zwei Jahren zum Managing Director aufzusteigen. Nicht ganz so groß wie der*die Founder*in aber bald! Du eiferst deine*m*r Vorgesetzten nach und willst ihn*sie irgendwann überholen. Im Moment ziehst du bereits lohnende Kund*innen an Land aber da geht noch mehr.

Manager*in Public Affairs und PR
Du kommst aus der Kommunikationswissenschaft und hast während des Studiums zahlreiche Werbe- und PR-Agenturen von innen gesehen. Du bist ein Organisationstalent und für das Unternehmen unverzichtbar. Du beherrschst das PR-Handwerk aus dem Effeff und bringst gleichzeitig die nötigen kreative Offenheit mit, um Kunden möglichst individuell beraten zu können.

Der SPOGEL

Der SPOGEL ist eines der reichweitenstärksten überregionalen Nachrichtenportale Deutschlands mit tagesaktueller Berichterstattung. Er legt wert auf eine sachlich, journalistisch unabhängige, fundierte Berichterstattung und gilt in Bezug auf die Landespolitik als Leitmedium.
Der SPOGEL will die Debatte um die Weizenkrise in Deutschland medial anführen. Daher veröffentlichen sie neben den klassischen Ressorts ein Politikmonitoring zur Landwirtschaftsdebatte. Der Fokus liegt dabei auf einer möglichst ausgeglichenen Abbildung der politischen Forderungen und auf der Darstellung der Tagesordnungspunkte und Entwicklungen der Ausschusssitzungen. Durch den inhaltlichen Schwerpunkt auf Politikentscheider*innen und Investigativrecherchen wollen sie sich deutlich von Boulevardzeitungen (BOLD) abgrenzen. In der überregionalen Leitlinie lässt sich der SPOGEL dem links-liberalen Spektrum zuordnen.
Damit der SPOGEL seinen Wachstumskurs auch weiterhin halten kann, baut die Redaktion zunehmend auf innovative, multimediale, teils die Leser*innen einbindende Formate im Journalismus.
Der SPOGEL unterhält zudem während der Berichterstattung zum Weizengipfel Unterstützung von seiner Hauptstadtkorrespondenz, die die Stimmung im politischen Berlin versucht einzufangen (optionale*r Akteur*in, bei Spieler*innen in Berlin).

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NN, Chefredakteur*in
Du bist der absolute Karrieresprinter und Vorzeige-Familienvater in einem. Die Woche gibst du 150% für deine Arbeit, am Wochenende genießt du die Zeit auf deinem eigens entworfene Gutshof in Sauen. Bereits während des Studiums der Politikwissenschaften bist du in die Welt des Journalismus getaucht und hast dir einen Namen durch zahlreiche Veröffentlichungen gemacht. Das Volontariat hast du übersprungen und hast als aufstrebender Stern der Branche direkt als Jungautor im Politik-Ressort der Süddeutschen Zeitung gestartet. Es folgten diverse Stationen in der Medienlandschaft. Beim SPOGEL bist du seit 10 Jahren. Angefangen als leitender Redakteur des Politik-Ressorts, hast du seit 4 Jahren die Chefredaktion inne. Dein Nachbar in Sauen ist ein Großbauer, der die Düngung seiner Felder letzten Sommer flächendeckend auf GrowPro extra umgestellt hat. Dein Neffe hat im Spätsommer erwähnt, dass er in deinem Garten gar keine Pusteblumen mehr findet.

NN, Redakteur*in Landwirtschaftsressort
Die Natur liegt dir am Herzen und deshalb schreibst du gut und gerne über dieses Thema. Was die großen Bauernverbände und GrowPro da gerade abziehen, gefällt dir gar nicht. Als Vegetarier*in findest du außerdem, dass nachhaltige Themen in dieser Zeitung mehr Platz benötigen.

NN, Redakteur*in frei gewähltes Ressort
Irgendwie bist du nach deinem Geisteswissenschaftsstudium beim Fernsehen und nun beim Print gelandet. Da du dich wunderbar ausdrücken kannst, kann man dich bei verschiedenen Ressorts bestens einspannen. Für extreme Meinungen und Stories interessierst du dich besonders.

BOLD

Das Boulevardblatt BOLD erfreut sich landesweit einer großen Leser*innenschaft. Der Boulevardzeitung ESPRESSO dicht auf den Fersen, strebt BOLD danach, sich aus der Position des ewig Zweiten an erste Stelle zu katapultieren. Denn nicht mehr lange und die beste Boulevardzeitung Deutschlands wird preisgekrönt. Die Auflagenzahl spielt eine wichtige Rolle. Wenn sie ihre Skandalberichterstattung nicht auf die Spitze treiben, geht auch dieses Jahr der Preis an Ihnen vorbei. Das politische Agendasetting, die Weizenkrise, bietet ihnen eine ideale thematische Plattform. Strategisch setzt BOLD dabei auf zugespitzte, emotionsgeladene Berichterstattung, direkte Leser*innenansprache und Personifizierung. Laut Selbstbeschreibung ist BOLD unparteilich, jedoch lässt sich das Potenzial einer parteilichen Nähe gerade zu Zeiten des Wahlkampfes nicht auszuschließen. Darüber hinaus bietet der Wahlkampf eine ideale Projektionsfläche für persönliche Skandalisierung. In der Berichterstattung von BOLD zeichnet sich zudem eine besondere Affinität zu den Geschäften amerikanischen Vertreter*innen in Deutschland ab, was nicht zuletzt auf ihren amerikanischen Anteilseigner zurückzuführen ist.

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NN, Chefredakteur*in
Wahrheit ist relativ und das ist gut so! Als studierte*r International Business-Manager*in haust du gerne richtig in die Tasten und haust reißerische Meldungen raus. Wer dabei möglicherweise auf der Strecke bleibt, spielt erstrangig keine Rolle. Wenn sich jedoch Partner*innenschaften mit anderen Organisationen ergeben und sich für dich lohnen, bist du gerne bereit, hier positiv zu berichten.

NN, Redakteur*in
Die Natur liegt dir am Herzen und deshalb schreibst du gut und gerne über dieses Thema. Was Irgendwann Chef*in sein, das wär’s! Um der obersten Etage der BOLD zu imponieren suchst du dir gezielt Themen, die heiß und kontrovers sind. Am liebsten Social-Media-Sternchen, die Affären haben oder auch die Weizenkrise, wenn dort skandalöse Berichtansätze zu finden sind.

NN, Redakteur*in
Eigentlich würdest du gerne für ein seriöseres Magazin schreiben, doch keines wollte dich. Die BOLD zahlt gut und die Qualität deiner Beiträge muss nicht bei 100% liegen. Trotzdem möchtest du gerne mal objektiv und wahrheitsgetreu berichten, gerade wenn es um soziale Themen geht. Ob das dem*der Chef*in gefällt, ist eine andere Frage.

Ökolicious

Der Ökolicious-Blog ist eine feste Größe in der Ernährungs- und Landwirtschaftsdebatte Deutschlands. Er wird von zwei Blogger*innen bzw. Youtuber*innen betrieben, die zur Berliner und Brandenburger Lokalprominenz zählen. Bekannt geworden sind die beiden vor 5 Jahren durch ihren von der Jury auferlegten Duett-Auftritt beim DSDS-Recall. Nach ihrem Ausscheiden schworen sie der Musikkarriere ab und machten durch erfrischende Berichterstattung zu Ernährungstrends in Form von Youtube-Bildungsvideos auf sich aufmerksam. Sie zählten bereits ein halbes Jahr nachdem Ökolicious ins Leben gerufen wurde, zu führenden Influencer*innen in dem Bereich. Ihre Beiträge haben mittlerweile an kritischem Tiefgang gewonnen und gleichzeitig nicht an spritzigem Narrativ verloren. Ökolicious hat sich zu einem entscheidenden Multiplikator für Ernährungs-News entwickelt. Darüber hinaus sind die beiden Youtuber*innen begehrte Panel-Diskutant*innen. Ziel ist und bleibt es: Ernährungsthemen möglichst sexy zu verkaufen. Gerne gehen sie Kooperationen mit anderen Stakeholder*innen ein, sind jedoch darauf bedacht, ihre eigene Popularität nicht durch das Unterstützen einer eventuell unpopulären Entscheidung zu verlieren. Sie wollen schließlich die bunten Vögel der avantgarde Agrardebatte bleiben.

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NN, Founder*in & Blogger*in
So hattest du dir deinen Weg in die C-Prominenz eigentlich nicht vorgestellt aber man nimmt, was man kriegen kann. Seitdem sich der nachhaltig-gesunde Lebensstil über Social Media so wunderbar verkaufen lässt, bist auch du dabei. Zumindest meistens. Manchmal, besonders um 3 Uhr nachts, holst auch du dir einen fettigen Rinderburger in Kreuzberg. Nur darf das niemand mitkriegen, online bist du vegan und CO2-neutral.

NN, Founder*in & Blogger*in
My Body is a Temple! Du treibst deinen Ernährungs- und Fitnesswahn auf die Spitze und die Welt liebt es. Je mehr Krafttraining- oder Acai-Beeren-Posts du teilst, umso mehr steigt Ökolicious’ Bekanntheit. Auch auf Veranstaltungen sprichst du gerne über deinen Lifestyle und beeindruckst alle mit deiner Disziplin. Mittlerweile ist es dir allerdings nicht mehr so wichtig, wie nachhaltig ein Produkt ist. Wenn es gut aussieht und nicht komplett ungesund ist, darf es gegen Bezahlung gerne bei Ökolicious gefeatured werden. Dein Body ist dir wichtig, der Fame noch viel mehr.

Subventionsrechner

Subventionen für Erwarteter Weizenertrag pro Einheit Subventionskosten je Einheit Anzahl Einheiten
klassische Nitratdünger (aktueller Stand) 1.25 1
GrowPro extra 1.5 1
Briesenhof Wurzelwerk 1 1
Techtopia 0 - 2.5 1
Weizenimport 1 0,25 + (Anzahl der gekauften Einheiten * 0,25)
Naturschutzzonen und Freiflächen 0 1
Ergebnis Der minimal erwartete
Ertrag beträgt 0 Einheiten

Der maximal erwartete
Ertrag beträgt 0 Einheiten
Die erwarteten Subventionskosten liegen bei:
0 Einheiten

Zeitplan

Tag 1

Spielrunde Uhrzeit Was passiert
Intro 10:00 - 11:00 Bezug der Zimmer und Vergabe der Arbeitsräume
11:00 - 11:30 Rede des MinistX
Runde 1 11:30 - 13:00 Spielstart, Spielzeit
13:00 - 14:00 Mittagessen
14:00 - 15:00 Spielzeit
14:30 - 15:00 Agenturen zum Pitch bei GrowPro
15:00 - 15:30 Erste öffentliche Ausschusssitzung:
Vorstellung der Parteien-Konzepte
15:30 - 17:00 Spielzeit
17:00 - 17:30 Erste Medienschau
18:00 - 19:00 Abendessen
Runde 2 19:00 - 22:00 Spielzeit
20:30 - 21:00 Podiumsdiskussion zu Deutschland in der Weizenkrise
22:00 - 09:00 | Gute Nacht


Tag 2

Spielrunde Uhrzeit Was passiert
Runde 2 09:00 - 10:00 Frühstück
10:00 - 11:00 Spielzeit
11:00 - 11:30 Zweite Medienschau
12:15 - 13:00 Zweite öffentliche Ausschusssitzung:
Öffentliche Anhörung mit Gästen
Runde 3 13:00 - 14:00 Mittagessen
14:00 - 16:00 Spielzeit
16:00 - 16:30 Dritte Ausschusssitzung (unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
mit anschließender Pressekonferenz
16:30 - 17:30 Spielzeit
Finale 18:00 - 19:00 Abendessen
19:00 - 20:00 Dritte Medienschau
20:15 - 20:45 Finale öffentliche Ausschusssitzung: Entscheidung
20:45 - 21:15 Auswertung Likes für Medien,
Verteilung der goldenen Heidschnucke,
Wahl, Spielziele

Über das Projekt

Kein Bett im Kornfled – Deutschland in der Weizenkrise ist ein strategisches Planspiel, das für Studierende des Studiengangs Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation im Zeitraum Wintersemester 2018 - Sommersemster 2019 an der Universität der Künste im Masterstudiengang entstanden ist.

Kein Bett im Kornfled – Deutschland in der Weizenkrise wurde entwickelt von: Linn-Maria Filous, Jan-Henrik Walter, Felix Haas, Clemens Kommerell, Dr. Hans-Jürgen Arlt, Dr. Andreas Galling-Stiehler & Prof. Dr. Jürgen Schulz

Wenn Fragen zum Projekt oder zu den Spielregeln bestehen, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.

© Linn-Maria Filous, Jan-Henrik Walter, Felix Haas, Clemens Kommerell